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Zwei Äpfel für einen Marathon

Text: Otto Trompeter

 

Reportagen wie diese in der “ich-Form” zu schreiben ist erstens nicht ganz üblich und zweitens auch nicht meine Art. Doch das, was ich am eigenen Leib erlebt habe, ist erstens weit entfernt von jeder Norm und es läßt sich zweitens anders auch nicht besser beschreiben. Und drittens: Auch Ihnen - im Grund genommen jeden - kann das passieren, was ich nachfolgend beschreibe. Und so muß das “Ich” dafür herhalten, um Ihnen alles eins zu eins so übermitteln zu können, wie es sich in der Realität zugetragen hat.

 

Der erste Marathonlauf

Wenn mir vor drei Jahren jemand gesagt hätte, dass man sich rein allein von Obst und sonst von absolut nichts anderem ernähren kann, dann hätte ich ihm damit geantwortet, dass er einen ausgewachsenen Vogel im Hirn hat. Gott sei Dank hat der Mensch jedoch die Fähigkeit Irrmeinungen zu korrigieren und aus Fehlern zu lernen. Und so war es schließlich ich selbst, der als 100 prozentiger Rohköstler (95 Prozent Obst- und 5 Prozent Gemüserohkost) seinen ersten Marathon gelaufen ist. Das war im Jahr 1999. Als einer, der Griechenland schon lange als seine zweite Heimat bezeichnet, als einer, der 42 Jahre alt geworden ist und als einer, der aus Dank seinem Schöpfer gegenüber für jedes gesunde Jahr seines Lebens einen Kilometer laufen wollte, kamen natürlich nur die klassischsten aller 42,195 Marathonkilometer dieser Erde in Frage. Der Athen Marathon. Kenner zählen diesen Marathon wegen seines kuppierten Streckenverlaufs und der zu bewältigenden Höhendifferenz von 250 Metern zu einem der schwierigsten überhaupt. Es sind dies übrigens genau jene Kilometer von dem kleinen Ort Marathon nach Athen, die im Jahr 490 vor Christus auch ein gewisser Soldat namens Pheidippides gelaufen ist. Er überbrachte damals die Botschaft “Nenikekamen” (= Wir sind Sieger) nach der erfolgreich geschlagenen Schlacht gegen die übermächtigen Perser. Pheidippides, der die ganze Strecke in voller Kriegsmontur lief, starb übrigens nach Überbringung der Botschaft an einem Herzschlag.

 

Schnellster Österreicher

Ja, und jetzt sind wir bereits einen ganz großen Schritt weiter in dieser Geschichte. Denn wenn mir vor drei Jahren jemand auch noch einreden hätte wollen, daß ich mit reiner Rohkost den ersten Marathon meines Lebens, der obendrein noch zu den schwierigsten überhaupt zählt, nach 3 Stunden 04 Minuten und 31 Sekunden ohne irgendeine Ermüdungserscheinung über die Ziellinie laufen würde, ich von über Tausend Startern den 76. Gesamtplatz belegen würde und ich zudem noch bester Österreicher werden würde, dem hätte ich gesagt.... (Sie wissen ja - die Geschichte mit dem ausgewachsenen Vogel im Hirn).

 

Viel Obst und ein bisserl Gemüse

Seitdem haben sich viele Freunde, Bekannte und Laufkollegen für meine Art der Ernährung interessiert. Dabei habe ich habe gemerkt, daß die Allerwenigsten wissen, was Rohkost eigentlich wirklich bedeutet. Die meisten meinen, an einen Rohkostsalat müsse doch unbedingt Essig, Öl, Salz und dergleichen mehr. Oder Obst müsse man doch unbedingt mit irgendwelchen Kräutern, Zucker oder gar Alkohol verfeinern. Dabei ist es wie bei vielen anderen Dingen doch so einfach: Als Frugivore - so werden Obstrohköstler in der Fachsprache genannt - ernähre ich mich ausschließlich von frischem, reifem, rohem Obst - vorzugsweise aus kontrolliert biologischem Anbau - das keinerlei Hitze- oder sonst welcher Behandlung unterzogen wurde. Mit wenigen Worten: keine Milch- und Milchprodukte, keine Getreide- und Getreideprodukte, keine Gewürze, keine Kräuter, kein Salz, kein Zucker, kein Gramm Fett, kein Tropfen Öl, kein Kaffee, kein Alkohol (eh klar!), keine.... einfach eben nur Obst. Und jeder, der jetzt glaubt, man kann mit Obst als ausschließliches Lebensmittel nicht gut leben, der irrt gewaltig. Auch entwickelt man - wie es einem manche Ärzte einzureden versuchen - keinerlei Mangelerscheinungen, schon gar keinen Eiweißmangel. Ganz im Gegenteil. Nach einer gewissen Entgiftungsphase des Körpers erfreut man sich einer Gesundheit und eines Wohlbefindens, von der die meisten unserer Mitmenschen nicht einmal mehr zu träumen wagen. Als Sportler esse ich nach dem Training als Kraftnahrung sehr gerne sonnengetrocknete Trockenfrüchte wie zum Beispiel Datteln, Feigen, Ananas, Mango oder Sultaninen. Nur in der Hochsommersaison kommen als Gemüsealternative frische, vollreife Tomaten und Paprika dazu. Alles, was ich esse, muß natürlich aus kontrolliert biologischem Anbau stammen. Meine absoluten Lieblingsfrüchte sind übrigens Mango und die wohl für jeden Sportler obligatorischen Bananen. Da ich meinem Körper wirklich sehr viel abverlange, ergänze ich meine Obstrohkost mit Algen in Rohkostqualität. Dabei kombiniere ich wild gewachsene Blau-Grüne Mikroalgen vom Klamathsee (von denen die ich vier Presslinge am Morgen nehme), mit Spirulina Microalgen (von denen ich vier Presslinge am Abend nehme). Diese Kombination hat auf Dauer gesehen meine Regenerationszeiten merkbar verkürzt. Gleichzeitig erhöhte sich meine Ausdauerleistung und Belastungsgrenze deutlich.

 

Ausdauer-Hitzetraining ohne Wasser

Das, was mir wahrscheinlich nur diejenigen glauben würden, die´s selbst schon praktiziert haben (aber leider kenne ich niemanden), das ist die Tatsache, daß ich auch sehr wenig trinke - und damit meine ich natürlich ausschließlich Wasser! Vergangenes Jahr war ich zum Beispiel während der ärgsten Hitzeperiode in Griechenland. Es hatte durchwegs Temperaturen über 40° Celsius. Täglich habe ich ein hartes Hitze-Bergtraining absolviert. Die ganzen zwei Wochen habe ich keinen Tropfen getrunken. Meinen gesamten Bedarf an Flüssigkeit habe ich mit Obst und Gemüse gedeckt. Ein eindeutiger Beweis dafür, dass das bestens funktioniert hat: in den Nächten ist es des öfteren vorgekommen, dass ich zum Wasserlassen aufstehen mußte.

 

Nur das leichteste Wasser

Das wenige Wasser, welches ich trinke, muß dann aber natürlich das Beste überhaupt sein. Reinstes, natürliches Wasser. Der Begriff “rein” bedeutet extrem geringfügig mineralisiertes Wasser. Für mich kommt dabei nur Lauretana, das leichteste Wasser Europas in Frage. Das Warum ist auch hier mit wenigen Worten erklärt und in den Büchern von Helmut Wandmaker und Norman W. Walker nachzulesen: “Da die Mineralstoffe im Wasser anorganisch sind, können sie vom Körper nicht im positiven Sinn aufgenommen oder verwertet werden. Längerfristig belasten diese Stoffe den Organismus, weil sie sich an unerwünschten Stellen ablagern und zu Krankheiten, wie zum Beispiel Verkalkungen oder Artritis führen können.

 

Nirwana in Griechenland

Um noch einmal auf Griechenland zurück zu kommen: Kein Mensch, der´s nicht selbst erlebt hat, kann sich vorstellen, wie gut vollreifes, frisch geerntetes Obst und Gemüse in einem Land wie Griechenland schmecken kann. Es sind und bleiben für immer unvergessliche Momente: Ich bin mit meiner Familie auf der Veranda unseres Appartements in Koroni gesessen. Der heiße Südwind hat meine Haut gestreichelt. Die Zikaden haben ihr tagtägliches lautstarkes Konzert zum Besten gegeben und der Blick auf´s Meer hat unsere Stimmung erheitert. Und die Krönung: Auf dem Tisch befanden sich knallrote, aromatische Tomaten und Paprika, biologische Korinthen mit einem Geschmack, der an Nirwana erinnert, kiloschwere Melonen, Pfirsiche, Nektarinen... Das Leben kann so unbeschreiblich schön sein - mit so wenigen und bescheidenen Dingen. Gesundheit, körperliches Wohlbefinden, ein menschwürdiges Dasein und das Achten jeglichen Lebens sind für mich Lebensmittelpunkt und Lebensphilosophie zugleich.

 

Energie für einen ganzen Marathonlauf

Auch wenn dieser Behauptung viele Schulmediziner vehement und entrüstet (und oft in ihrer Ehre gekränkt) widersprechen werden, aber die Ernährung mit reiner Obstrohkost ist und bleibt nachweislich die gesündeste Form der Ernährung für die Menschen. Das kann ich aus vielen eigenen Erfahrungen bestätigen. Gerade im Ausdauer- und Leistungssport ist die Obstrohkost (mit einem kleinen Anteil an Gemüserohkost) die idealste Ernährungssform, die es gibt! Für herausragende sportliche Leistungen brauchst du weder Nudeln, Reis oder Kartoffeln und schon gar kein Fleisch oder sonst noch irgendwelche totgekochte Nahrungsmittel, die dem Körper nur schaden und ihn an der perfekten Leistungsenfaltung hindern. Du brauchst auch keine isotonische Getränke. Ich behaupte aus eigener Erfahrung: Zwei frische, reife Äpfel geben Energie für einen ganzen Marathonlauf!

 

42,195 Kilometer sollten ein Genuß sein

Ja, und noch was ganz wichtiges: Bei allen meinen Wettkämpfen, ganz gleich ob es sich nun um einen Marathon- oder um einen Berglauf handelte, habe ich bemerkt, daß viele meiner - sich von vermeintlicher so gesunder (totgekochter) Mischkost ernährenden - “Konkurrenten” mit schmerzverzerrten Gesichtern - weil von Muskelkrämpfen geplagt - über die Ziellinie laufen. Ganz davon abgesehen, daß diese bedauernswerten Geschöpfe dann auch noch langsamer unterwegs sind - also zeitlich gesehen einen länger dauernden Leidensweg auszustehen haben - erfahren diese Läuferinnen und Läufer wahrscheinlich leider nie, was für ein Hochgefühl es sein kann, 42,195 Kilometer zu laufen, um dann den Zieleinlauf in voller Frische und ohne Ermüdungserscheinungen genießen zu können. Bei keinem meiner Marathonläufe habe ich mich bisher auch nur ein klein wenig geplagt. Es war wirklich der reine Genuß und es ging immer alles spielerisch. Ja und ich - für mich persönlich - bin der Meinung, daß das auch so sein muß, denn ich bin nicht derjenige, der seinem Körper Plagerei und Schinderei antut. Genau das Selbe gilt natürlich auch für mein gesamtes Trainingsprogramm, welches immer am Tag nach einem Marathon ganz normal weitergeführt wird.

 

Vom Puddingvegetarier zum Frugivoren

Bei einer derart radikalen Ernährungsform muß man seinen eigenen Körper natürlich sehr gut kennen und jedes Körpersignal zu deuten wissen. Dieses Wissen kann man sich nicht von heute auf morgen aneignen. Sehr geholfen auf meinem Weg zum Rohköstler haben mir die Bücher von Dr. Helmut Wandmaker. Sein Buch “Willst Du gesund sein - vergiß den Kochtopf” hat sich für mich schon seit langem zur “Rohkost-Bibel” entwickelt. Viele Vorgänge meines Körpers, die ich mir vorher nicht erklären konnte, hat mir dieses Buch im Nachhinein erklärt. Andererseits war ich durch das Lesen dieses Buches auf so manche Reaktion vorbereitet und wußte, was da gerade mit mir passierte. Wohl jeder ernsthafte Rohköstler und jeder, der es werden will, nennt dieses Buch sein Eigen, hat es mehrmals gelesen - und liest immer wieder gerne darin - so wie ich. Auch den Büchern von Dr. Norman W. Walker kann man viel Positives entnehmen. Als Leistungssportler habe ich auch sehr viel dem Buch “Topfit mit Sonnenkost - Richtige Ernährung für Sportler” von Patrick Geryl entnehmen können. Teilweise resultiert mein Wissen um die Rohkosternährung aber auch aus Fehlern, die ich begangen habe und aus denen ich gelernt habe. Deshalb würde ich auch niemandem empfehlen, seine Ernährung spontan und ohne das nötige Wissen auf Rohkost umzustellen. Das wäre nicht nur dumm, sondern auch 100 prozentig zum Scheitern verurteilt. In so etwas sollte man langsam hineinwachsen. Man muß Erfahrungen sammeln und sich Wissen aneignen. Ich war zum Beispiel 1998 ein Jahr lang ein sogenannter Ovo-lakto-Vegetarier, auch “Puddingvegetarier” genannt. Bei dieser - sicherlich schlechtesten - Form des Vegetarismus ist noch tierisches Eiweiß und Fett, wie es sich in Milch, Käse, Butter, Schokolade und dergleichen befindet, erlaubt. 1999 habe ich mich bis zur Jahresmitte rein vegan ernährt. Dabei wird nicht nur auf jegliches tierisches Eiweiß und Fett verzichtet, sondern auf alle tierischen Produkte, wie zum Beispiel auch auf Honig. Der Übergang zur reinen Rohkosternährung war dann eigentlich ein fließender und etwa im August 1999 abgeschlossen.

 

Man wird zu einem Spürhund

Der einzige Haken an der ganzen Geschichte ist vielleicht der: Reine Frugivoren haben die wohl ausgeprägtesten Geschmacksnerven, die man sich vorstellen kann. Man wird unwahrscheinlich wählerisch, was die Qualität seiner Lebensmittel anbelangt. Nur das allerbeste, reifste und frischeste Obst kommt in Frage - und manchmal ist es verdammt schwierig, solches zu finden. Man entwickelt sich zu einem richtigen “Obstspürhund”.

 

Nur Vorteile...

Die reine Obstrohkost hat aber - abgesehen vom aufspüren - ansonst fast nur Vorteile. Auch für den Koch in der Familie. Energie für den Herd wird fortan keine mehr verwschwendet, denn der bleibt kalt. Auch das stundenlange verharren in der Küche gehört der Vergangenheit an, denn die Zubereitung von frischem Obst ist denkbar unkompliziert und auch nicht zeitaufwendig. Vorteile, Vorteile und wieder Vorteile. Ein ganz wesentlicher, über den man ansonsten ganz und gar nicht spricht, weil es sich selbst in unserer fortschrittlichen Zeit immer noch um ein Tabuthema handelt: Die Scheiße von Rohköstlern stinkt genau so wenig, wie deren Schweiß. Und Schweiß fließt im Leistungs- und Ausdauersport ja bekanntlich genug. Obstrohkost - und alles funktioniert. Alles läuft.

 

...aber leider auch Versuchung

Aber! Es mußte ja kommen. Und das knüppeldick. Es ist eigentlich nur ein einziges Wort. Es heißt “Versuchung”. Und daran sind bekanntlich ja schon Adam und Eva gescheitert. Warum sollte es uns besser gehen?! Mehr will ich gar nicht sagen. Nur das eine noch: “Hölle und Paradies können verdammt nah beisammen liegen.

 

Die Folgen der “Versuchung”

Daß selbst ein derart überzeugter und eingeschworener Obstrohköstler der Versuchung erliegen kann, das habe ich erst kürzlich am eigenen Leib zu spüren bekommen. Und das im wahrsten Sinn des Wortes. Wissen Sie, im Sommer befindet man sich als Rohköstler ja im wahrsten Schlaraffenland, denn die Fülle und Auswahl an paradiesischem Obst ist nahezu unüberschaubar. Und ich habe es ausgiebig genossen - speziell in Griechenland, wie Sie lesen konnten. Doch irgendwann in jedem Jahr kommen die Jahreszeiten, in denen das Obstangebot kleiner wird. Parallel dazu wird die Versuchung größer. Und niemand auf dieser Welt kann mir erzählen, daß der Geruch frischen Brotes oder einer heiß dampfenden, vegetarischen Pizza nicht verlockend wäre. Geschweige denn die großs Versuchung des Sportlers nach Spaghetti mit Tomatensauce. Weiters bin ich sicher, daß jeder - selbst der überzeugteste - Rohköstler irgendwann einmal (oder auch öfter) einer derartigen Versuchung erliegt. Warum sollte es mir da besser ergehen? Doch der Preis ist ein hoher. Ich dachte mir: Ich will das Leben einige Tage so richtig genießen und ausgiebig schlemmen. Doch was bekam ich? Krankheit! Und ich selbst bin schuld daran. Es war meine eigene Dummheit. Aber muß man nicht auch die Folgen dieser Dummheit am eigenen Leib erleiden, um aus der Erfahrung zu lernen? Jetzt - im Nachhinein betrachtet, meine ich, da mußt du durch. Es ist eine wertvolle, wenn auch schmerzvolle Erfahrung. Und ich habe viel daraus gelernt. Jeder trägt selbst die Verantwortung für sein Leben. Mein Körper hat mir schon so vieles verziehen. Ich hoffe, er tut es auch diesmal wieder.

 

Ich oute mich: Die Folgen meiner Versuchung - Schwarz auf Weiß

F Meine Haut ist aufgeschwemmt
F Ich habe einen fast doppelt so hohen Ruhepuls
F Mein Blutdruck ist jenseits von Gut und Böse
F Mein Körpergewicht ist in die Höhe geschnellt
F Ich schnarche auf einmal wieder
F Mein ganzer Körper schmerzt
F Ich fühle mich krank
F Ich habe auf einmal wieder sehr oft Kopfschmerzen
     (Erstmals seit drei Jahren  habe ich wieder Kopfwehtabletten gebraucht)
F Meine Scheiße stinkt bestialisch
F Große Mengen Rotz und Schleim kommen aus Mund, Nase und
   sogar aus  den Augen
F Ich habe wieder Schweißfüsse - mit dem Aroma von drei Jahre
   gereiftem  tibetanischem Hochlandkäse
F Ich habe ekelerregend riechende Körperausdünstungen.
F Ich habe starkes Sodbrennen
F Ich habe einen stark aufgeblähten Bauch
F Ich habe mehr als zehn Liter Wasser in meinem Körper
F Ich kann mich selbst nicht mehr im Spiegel anschauen

Nach einer - Gott sei Dank - sehr kurzen Zeit des alles in sich Hineinstopfens bin ich sehr rasch und sehr reumütig wieder zur reinen Obstrohkost zurückgekehrt. Die Entgiftungsphase, die mein Körper durchmachte, war alles andere als schön. Sie brachte mir Punkt für Punkt all das, was Helmut Wandmaker in seinen Büchern beschreibt. Für mich noch eine weitere - wenn auch schmerzvolle - Erfahrung mehr. Vor allem aber auch ein Lehre und der Beweis, daß mein Körper noch funktioniert und er mir wieder einen Fehler verziehen hat.

 

Alpentour Steiermark

Als Langstreckenläufer mit Leib und Seele habe ich mir für das heurige Jahr und darüber hinaus auch schon für nächstes Jahr natürlich wieder große Ziele gesteckt. Hier meine beiden ganz großen Projekte: Heuer im Sommer möchte ich als erster Mensch die längste durchgehend beschilderte Mountainbike-Strecke der Welt laufend bewältigen. Dazu einige Erklärungen: Die Alpentour Steiermark ist nicht nur die längste sondern wohl auch die härteste Herausforderung der Welt für Mountainbiker. Bei einer Länge von 900 Kilometern gilt es insgesamt nicht weniger als 26.000 Höhenmeter zu überwinden. Die Alpentour Steiermark teilt sich in 14 Etappen auf. Schroffe Felswände, schattige Schluchten, idyllische Almen, wuchtige Bergmassive, liebliche Täler, grüne Hügel, Flußlandschaften und Weinberge bilden die Kulisse für diese sportliche Herausforderung der Superlative. Beginnend am Fuße des mächtigen Dachstein über das Gesäuse im Norden des Landes bis direkt ins Herz der Landeshauptstadt Graz und über Almen und Bergsättel führt die Route zurück zum Dachstein. Bei dieser Tour gilt für mich die Vorgabe, es laufend in der selben Zeit zu schaffen, die üblicherweise ein Mountainbiker dafür benötigt - nämlich 14 Tage.

 

Badwater Ultra-Marathon

Das zweite Projekt wird im Sommer 2002 steigen. Es handelt sich dabei um den Badwater Ultra-Marathon. “This 135 mile race is probably the most physically taxing competitive event in the world” so steht´s in der Ausschreibung geschrieben. Ohne Zweifel ist dieser Extremst-Ultra-Marathon ein Lauf der absoluten Superlative. Die Bedingungen sind schlicht und einfach unmenschlich und unbarmherzig. Durchlaufen wird dabei das Death Valley - eine der heißesten und unwirtlichsten Wüsten unserer Erde. Temperaturen von über 50 Grad - wohlgemerkt im Schatten - sind hier an der Tagesordnung. Der Wind bläst einem gnadenlos wie ein heißer Föhn entgegen. Selbst in der Nacht kühlt es nicht wesentlich ab.

Der Start zu diesem Ultra Marathon findet in Badwater statt - mit -86 Metern unter dem Meeresspiegel ist das der tiefste Punkt der westlichen Hemisphäre. Der Tupfen auf dem i ist der, daß die Veranstaltung genau zu jenem Zeitpunkt stattfindet, wann es in dieser ohnehin schon ultraheißen Wüste die absolut brennendsten Temperaturen herrschen - nämlich mitten im Sommer. Die Route verläuft quer durch die Wüste. Das Ziel befindet sich schließlich am Mount Whitney Portal in einer Seehöhe von 2548 Metern über dem Meeresspiegel. Ein nicht unwesentliches Detail: Wer noch Kraftreserven und Lust hat, der kann den Bewerb offiziell - jedoch außer Wertung - noch bis zum Gipfel weiterlaufen. All jene, die das machen, sind vom tiefsten Punkt zur höchsten Erhebung der westlichsten Hemisphäre gelaufen. Der Mount Whitney ist 4.418 Metern nämlich der höchste Berg Kaliforniens. Zusätzlich zu den genannten Extremtemperaturen, gilt es beim Badwater Ultra Marathon also auch noch einen nicht unwesentlichen Höhenunterschied von 4.504 Höhenmetern zu überwinden. Und gerade einen derartigen Genuß wie diesen, läßt sich ein Otto Trompeter ganz gewiss nicht entgehen.

Selbstverständlich werden die 216 Kilometer in einem Stück durchgelaufen. Der Streckenrekord liegt bei 27 Stunden und 49 Minuten. Grundbedingung für eine Teilnahme sind entweder zwei erfolgreich absolvierte 50-Meilen-Läufe oder ein 100-Meilen-Lauf. Im vergangenen Jahr gingen beim Badwater Ultra Marathon insgesamt 42 Teilnehmer an den Start. 33 beendeten den Extrem-Bewerb. Darunter waren immerhin fünf Damen!

Etwas sarkastisch klingt die abschließende Anregung im Anmeldeformular für diesen Lauf. Sie lautet schlicht und einfach: “Have fun and keep smiling”. Aber wahrscheinlich hat man hier gerade das bitter nötig.

Eines bin ich mir absolut sicher: Mit der natürlichen Kraft und Energie, die mir die reine Obstrohkost verleiht, werde ich alle Projekte, die ich mir vorgenommen habe, auch schaffen.

 

Melden Sie sich!

Gerne stehe ich allen jederzeit mit Rat und Tat zur Verfügung, die nun auf den Geschmack gekommen sind und ihre sportlichen Leistungen mit der einzig richtigen Ernährung steigern wollen. Rufen Sie mich an (+43/7259/5408 oder +43/676/9561203), schicken Sie mir eine e-mail (o_trompeter@yahoo.de), schreiben Sie mir einen Brief (Buchenstraße 24, A-4523 Neuzeug), oder kaufen Sie sich mein neues Buch, an dem ich im Moment zwar noch eifrig schreibe, welches aber (wenn alles gut läuft) Anfang nächsten Jahres erscheinen wird. Darin berichte ich natürlich auch ausführlich über das Thema Rohkost im (Hoch)Leistungssport.

Otto Trompeter

 

Zur Person:

Otto Trompeter ist 44 Jahre alt (geboren am 3. Dezember 1956). Wohnort: Neuzeug bei Steyr in Oberösterreich. Beruflich ist er voll und ganz dem Journalismus (Reise- und Sportjournalismus) und der Fotografie (Reise-, Sport-, Werbe-, Portrait und Pressefotografie) verschrieben. Im Jahr 1996 Veröffentlichung des ersten Buches mit dem Titel ”Geschichten aus Griechenland”. Zahlreiche Publikationen in der Tages-, Wochen- und Fachpresse. Vier Jahre Beruferfahrung als Redakteur (Chef vom Dienst) eines Fachmagazines. Zur Zeit Absolvierung (2. Semester) des Studiumfaches Qualitätsjournalismus an der Donau Universität in Krems. Berufsziel Sport- bzw. Reisejournalist.

Bis zum 25. Februar 1998 ein ”Allesfresser” und ”Allessäufer” ohne auch nur das geringste Gesundheitsbewußtsein, dafür aber vielen Fettpolstern und nicht wenigen Kilos zuviel (Körpergröße 170 Zentimeter, 76,5 Kilogramm - siehe Foto). Am 26. Februar 1998 (Neumond) die große Wende - wie im Bericht beschrieben. Entwicklung vom absoluten Antisportler zum Marathon-, Langstrecken- und Bergläufer. Parallel dazu Entwicklung eines ausgeprägten Gesundheitsbewußtseins. Die Kilos und Fettpolster schmolzen - die Laufkilometer wurden mehr und mehr. Durschnittlicher Lauf-Kilometerumfang pro Jahr: 5.000 Kilometer. Das optimale “Wettkampfgewicht” liegt zwischen 48 und 49 Kilogramm - und das bei einem Körperfettanteil von etwa zwei Prozent.

Trompeters Lieblingsland ist das Land der Hellenen. Seit mehr als 15 Jahren hält sich der Buchautor regelmäßig dort auf und ist gerade dabei, das zweite Buch über seine zweite Heimat und seinen ersten Marathon zu schreiben. Ein griechisches Laufbuch für Rohköstler sozusagen. Mit Griechenland ist Trompeter so tief verwurzelt, daß seine Freunde in Athen allen ernstes schon die Behauptung aufgestellt haben, er sei im falschen Land zur Welt gekommen. Auch die griechische Musik hat es ihm angetan, er ist aber auch anderen Klängen (Pop, Rock, Folklore, Meditationsmusik...) nicht abgeneigt. Der Rohköstler achtet jegliches Leben (menschliches wie tierisches) sehr und liebt die Natur über alles. Jede freie Minute verbringt er dort. ”Es gibt nichts schöneres auf dieser Welt als über eine bunt blühende Blumenwiese, auf einem Waldweg oder einem langen Sandstrand zu laufen und den zwitschernden Vögeln oder dem Rauschen des Meeres zuzulauschen. Das bedeutet für mich das größte Glück.”

 

Abschließend - für alle jene, die´s wirklich interessiert, hier meine Obstcharts - Otti´s Bio-Obst-Top-Twenty sozusagen:

 

Platz 1: Bananen
Platz 2: Mango
Platz 3: Korinthen (nur aus dem Original Anbaugebiet in Griechenland!!!)
Platz 4: Marillen aus dem eigenen Garten oder aus der Wachau.
Platz 5: Kirschen
Platz 6: Äpfel
Platz 7: Zwetschken
Platz 8: Ananas
Platz 9: Feigen (frisch aus Griechenland, getrocknet aus der Türkei)
Platz 10: Nektarinen
Platz 11: Pfirsiche
Platz 12: Wassermelonen
Platz 13: Orangen aus Sizilien oder vom Peloponnes
Platz 14: Medjool-Datteln aus dem kalifornischen Bard-Valley
Platz 15: Netzmelonen
Platz 16: Heidelbeeren
Platz 17: Erdbeeren
Platz 18: Himbeeren
Platz 19: Birnen
Platz 20: Grapefruit

Otto Trompeter

 

 

 

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